Albumy i teksty Single & EP Video & DVD Ksi±¿ka
 Unsterblich 1999 r.

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 1. Entschuldigung, es tut uns leid! 04:05
 2. Lesbische, schwarze Behinderte 02:28
 3. Warum werde ich nicht satt? 03:28
 4. Wofür man lebt 03:18
 5. Helden und Diebe 06:05
 6. Sonntag im Zoo 02:37
 7. Schön sein 03:12
 8. Container-Lied 01:07
 9. Alles wie immer 02:49
10. Unsterblich 03:46
11. Inter-Sex 00:40
12. Call Of The Wild 03:23
13. Unser Haus 03:22
14. Regen 02:09
15. König der Blinden 03:32
16. Bayern 04:16
17. Der Mond, der Kühlschrank und ich   02:43
18. Die Unendlichkeit 01:28

 


Entschuldigung, es tut uns leid!

Wir sind hier, um uns zu entschuldigen,
und wir reichen Euch die Hand.
Wir wollten nur das System zerstören,
doch jetzt haben wir nachgedacht.
Unser Leben war hart, 
unsere Kindheit schwer, 
bitte zieht das in Betracht.
Seid nicht böse mit uns, 
Ihr könnt nichts dafür, 
wir haben Blumen mitgebracht. 

Wir sind hier, um uns zu entschuldigen 
bei allen Menschen in diesem Staat. 
Für jede Strassenschlacht, jeden Widerspruch, 
und was sonst noch unschön war. 
Für frei Liebe im Park 
und den ganzen Lärm 
und dass wir mal betrunken war'n.
Wir haben bis heute geglaubt, 
dass Ihr Arschlöcher seid, 
aber das ist gar nicht wahr. 
Wir hatten Steine und Ihr nur Wasser.
Ihr hattet Recht und wir waren schuld.
Wir suchten unsere Grenzen,
habt Dank für die Geduld!
Darum nehmt bitte als Entschuldigung 
unsere schönen Blumen an. 

Wir sind hier, um uns zu entschuldigen, 
und wir wollen nicht länger stören.
Wir sind doch eigentlich genau wie Ihr, 
wir möchten auch dazugehören. 
Wir haben Euch erzürnt, 
Eure Kinder versaut 
und Euch dann noch ausgelacht. 
Doch jetzt tut es uns leid, 
wir stehen vor Euch und haben Blumen mitgebracht.
Ja, es tut uns wirklichleid, 
wir stehen vor Euch und haben Kekse mitgebracht.

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Lesbische, schwarze Behinderte

An allem sind die Männer schuld,
Machos, meistens Weisse.
Sie sind voll verantwortlich 
für die ganze Scheisse.
Sie regieren diese Welt 
und haben zuviel Macht.
Sie haben unseren Planeten 
auf den Hund gebracht. 
Gibt es grössere Schurken? 
Die Antwort lautet: Nein!
Doch auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein. 

Ich traf eine bei OBI, 
sie fuhr in ihrem Rollstuhl.
Drängelte sich an der Kasse vor 
und zahlte dann noch voll cool 
mit einem Tausendmarkschein,
doch sie kaufte nur zehn Schrauben. 
Sowas würde sich doch ein normaler Deutscher 
gar nicht erst erlauben. 
Da schimpfte die Kassiererin, 
und alle stimmten ein: auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein 

Draussen auf dem Parkplatz 
fuhr sie mich fast um. 
Anstatt sich zu entschuldigen,
brüllte sie nur: "Bist Du dumm?!" 
"ICH BREMSE AUCH FÜR MÄNNER",
das stand auf ihrer Brust. 
Da hab' ich so spontan 
kein gutes Wort gewusst. 
Ich hätte "Fick Dich" rufen sollen,
es fiel mir zu spät ein.
Auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein. 
Natürlich bin ich kein Rassist,
vor meinem Kopf ist auch kein Brett.
Die meisten lesbischen, schwarzen Behinderten sind alle furchtbar nett.
Doch Ausnahmen wie diese schliesst die Regel ein
Auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein!
Auch lesbische, schwarze Behinderte können ätzend sein!

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Warum werde ich nicht satt?

Was für ´ne blöde Frage, 
ob das wirklich nötig ist.
Ich habe halt zwei Autos, 
weil mir eins zu wenig ist. 
Sie passen beide in meine Garage,
für mich ist das Grund genug. 
Was soll ich sonst in diese Garage neben meiner Riesen-Villa tun?
Die Geräte für den Swimmingpool liegen schon im Gartenhaus,
und die Spielzeugbahn ist im Keller aufgebaut.

Jeden Sonntag zähle ich mein Geld,
und es tut mir wirklich gut
zu wissen, wieviel ich wert bin,
und ich bin grad hoch im Kurs. 
Ich hatte mehr Glück als die Meisten,
habe immer fett gelebt. 
Und wenn ich wirklich etwas wollte,
hab´ ich´s auch gekriegt!

Warum werde ich nicht satt? 

Ich bin dankbar für mein Leben, 
habe vieles mitgenommen. 
Aus allen Abenteuern immer heil herausgekommen.
Jede Menge Parties und Drogen sowieso.
Und auch mit den Frauen war meistens etwas los.
Ich habe wirklich tolle Freunde. 
Man kümmert sich sehr nett 
und auf dem Friedhof ist der beste Platz reserviert für mich. 

Warum werde ich nicht satt?

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Wofür man lebt

Ich bin gestern,
als ich barfuss war,
auf einer Frage ausgerutscht,
die ich irgendwann 
mal verloren hab´
und die schon länger da gelegen haben muss.

Ich hab´ solang 
nichts mehr von ihr gehört,
ganz vergessen, daß es sie noch gibt.
Sie sagte: "Schön, mal wieder bei Dir zu sein"
und begann ein Selbstgespräch.

Dass es kein Vorwärts und kein Rückwärts gibt,
weil es nicht mehr als ´ne Täuschung ist,
warum sich alles nur im Kreis bewegt
und wofür man eigentlich lebt

Ich hab´ mich 
ganz einfach totgestellt,
so getan als wär´ ich gar nicht da.
Doch sie griff mir 
blitzschnell an meinen Hals
und drückte mir die Luft fast ab.
Sie müsse leider
1 nochmal woanders hin,
doch sie käm´ wieder, sagte sie zu mir.
Ich sah sie grinsen,
als sie endlich ging und konnte ihre letzten 
Worte hör´n. 

Dass es kein Gestern und kein Morgen gibt,
weil´s nicht mehr als ´ne Täuschung ist,
warum sich alles nur im Kreis bewegt
und wofür man eigentlich lebt.

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Helden und Diebe

Irgendwann in der frühen Steinzeit
haben wir "Wir sind bereit" geschrien. 
Wir waren die Jungs von der Opel-Gang
und unser Weg war noch das Ziel. 
"Verschwendet Eure Zeit und kommt mit uns",
auf diesen Schlachruf waren wir stolz. 
Und keiner von uns hätte je geglaubt
dass uns wirklich jemand folgt. 
In all den Jahren hat sich viel geändert,
wir bescheissen uns da nicht selbst. 
Unsre Unschuld war nicht das Einzige,
was unterwegs verloren ging. 

Die selbsternannten Wahrheitsfinder, 
die uns heute auf den Fersen sind, 
suchen den Spion in uns,
die Ratte, die das Schiff verlässt. 
Zuviel Fernseh-Shows, zuviel Interviews, 
viel zu oft verdächtig nett.
Und sie fragen sich,
ob das noch Punkrock ist,
oder wie man sowas eigentlich nennt.

Mal sind wir Helden und mal Diebe,
angeklagt wegen Hochverrat 
an uns selbst und der Vergangenheit 
und dem, was wir mal war´n. 

Auf welches Lied sollen wir Euch
die Treue schwören,
und dass wir immer noch die Alten sind?
Wie oft wollt Ihr noch "Das Wort zum Sonntag" hören
Wie lang wollt Ihr noch zu uns stehen? 
Wann kommt der Tag,
an dem Ihr ruft: "Es reicht, wir haben genug! 
Wir möchten endlich andere Lieder und eure Zeit ist um".

Mal sind wir Helden und mal Diebe,
je nachdem wie der Wind sich dreht.
Aus welcher Richtung er von morgen kommt,
fragen wir uns nicht. 

Wir haben uns um den Verstand gesoffen 
und sind irgendwie asozial.
Wir sind höflich und bescheiden,
die netten Jungs von nebenan. 
Wir sind Propheten, wir sind Lügner
Mal sind wir falsch und manchmal echt. 
Vergesst einfach den ganzen Mist, 
den man sich über uns erzählt. 

Wir sind Helden, wir sind Diebe, 
angeklagt wegen Hochverrat 
an einer Idee, die seit Jahren tot ist, 
und die man lägst beerdigt hat. 
Wir sind Helden, wir sind Diebe,
wir nehmen´s so, wie es grad kommt.
Und wenn Ihr an etwas glauben wollt,
glaubt an Euch selbst und nicht an uns!

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Sonntag im Zoo

Schau, die Giraffen,
ihre Hälse sind lang
Schau, wie sie lächeln,
sie sagen vielen Dank. 
Schau, die turnen die Affen,
ihr Kreischen ist schön.
Komm reich mir die Hand, laß uns in´s
Vogelhaus gehen. 

Hier sind wir glücklich - ich und du.
Hier sind wir frei - an einem Sonntag im Zoo.

Und die Papageien,
man versteht sie nicht ganz. 
Eine Welt voller Schönheit, 
eine Welt voller Glanz. 
Und die Käfige offen
und gross das Gehege 
und die Tiere voll Freude 
und die Luft voller Liebe.

Hier sind wir glücklich - ich und du.
Hier sind wir frei - an einem Sonnntag im Zoo. 

Eine Gruppe Japaner, 
schau, wie sie sich freuen.
Sie werden den Eintritt 
sicher nicht bereuen. 
Sie sind freudig erregt,
und sie fotografieren, 
sie lachen mit sich
und der Welt und den Tieren. 
Und die Kinder schreien fröhlich, 
und eine Schlange vor´m Klo.
Und alle sind glücklich sonntags im Zoo. 

Hier sind wir glücklich - ich und du. 
hier sind wir frei - an einem Sonntag im Zoo. 

Siehst du den Wärter, 
der mit dem Pinguin spricht, 
etwas Schöneres gibt es für ihn nicht.

Hier sind wir glücklich - ich und du. 
hier sind wir frei - an einem Sonntag im Zoo. /x2

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Schön sein

Manche Menschen sind so schön,
da bleibt einem das Herz fast stehn.
Man staunt und denkt: "Verdammt noch mal: sowas von schön ist nicht normal". 
Die meisten Menschen sind nicht schön. 
Sie haben eine Scheiss-Figur. 
Sie haben keinen BMW 
und noch nicht mal Abitur. 

Schön sein,| 
und ein bisschen obszön sein, 
sagt die Frau zu dem Mann:
"Hey Schatzi, was will man mehr?!"
"Reich sein", 
denkt der Mann dann, weil er
ist Prospekteverteiler 
und wär´ gern Millionär. 

Wer arbeiten will, findet Arbeit. 
Was heisst denn hier Niveau?
Die Männer brüllen "Scheisse", 
und die Frauen putzen das Klo. 
Doch was heisst hier "Faule Säcke"? 
Das weiss doch jedes Kind, 
dass bei den Männern die Säcke 
am produktivsten sind.

Schön sein 
und ein bisschen obszön sein,
sagt die Frau zu dem Mann: 
"Hey Schatzi, was woll´n wir mehr?"
"Reich sein", 
denkt der Mann dann, weil er 
ist Prospektenverteiler 
und wär´ gern Millionär.

Und irgendwann haben sie das Licht gesehn. 
Es hatte 60 Watt. 
Seitdem zünden sie jeden Sonntag
eine Kerze in der Kirche an,
und sie beten, dass ihre Träume
in Erfüllung geh´n, 
denn sie erwarten vom Leben nicht zuviel. 

Nur schön sein,
und ein bisschen obszön sein, 
sagt die Frau zu dem Mann:
"Hey Schatzi, wir brauchen nicht mehr!"
"Nur reich sein", 
denkt der Mann dann, weil er
ist Prospektenverteiler 
und wäre gern Millionär.

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Container-Lied

Dies ist ´ne Geschichte, die das Leben schrieb,
von einem Penner, der in einen Container stieg.
Es war sehr kalt in dieser Nacht 
und zum Schlafen war das kein schlechter Platz. 

Es war ´ne Hausfrau, die ihn als Erste sah, 
als er schon steif und längst erfroren war. 
Auf dem Kopf eine Krone aus Zeitungspapier, 
sah wie´n König aus, nur etwas unrasiert.
Später kam er dann als Wolke zurück. 
Sah von oben herab und freute sich.
Er erkannte seine Krone aus Zeitungspapier. 
Ein kleiner Junge trug sie mit sich spazieren.

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Alles wie immer

Entweder ich änder´
mich, oder ich änder´ die Welt, 
oder die Welt ändert sich selbst. 
Nur das Eine steht fest,
so kann´s nicht weitergehen, 
dass ich jeden Tag neu feststell´: 

Alles wie immer - es ist alles wie immer. 

Wir würden tauschen 
und das Ganze wär´ umgedreht. 
Und ich wär´ Du und Du wärst ich. 
Ich würd´ Dich hassen,
und ich hasste mich selbst dafür, 
dass die Perspektive gleich aussäh´: 

Alles wie immer - es ist alles wie immer. 

Du kannst von hier gehen, 
so oft Du willst, 
egal wie lang und wie weit.
Wenn Du wiederkommst, 
dann wirst Du sehen: 
Alles bleibt immer gleich. 
`Ne Wiederholungstaste 
klemmt in unsrem Kopf,
und es gibt nur ein Programm: 
Alles wie immer!

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Unsterblich

Ich will mit Dir für immer leben, 
wenigstens in dieser einer Nacht. 
Lass uns jetzt beide keine Fragen stellen, 
weil keine Antwort für uns passt.

Mit Dir hab´ ich dieses Gefühl, 
dass wir heut´ Nacht unsterblich sind. 
Egal, was uns jetzt noch geschieht, 
ich weiss, dass wir unsterblich sind.

Wir könnten auf ´ ner vollen Fahrbahn stehn, 
auf einem Dachfirst balancieren. 
Unsere Augen wären zu 
und wir zählten bis Zehn. 
Es würde uns trotzdem nichts passieren. 

Denn mit Dir hab´ ich das Gefühl, 
dass wir heut´ Nacht unsterblich sind.
Egal, was uns jetzt noch geschieht, 
ich weiss, dass wir unsterblich sind.

Wir haben uns gegenseitig leicht gemacht, 
sitzen auf ´ner Wolke 
und stürzen nie ab.
Hier geht´s uns gut, 
denn wir sind auf der Flucht, 
bis die Sonne uns am Morgen 
wieder zurückholt. 
Ich hab´ nur mit Dir dieses Gefühl, 
dass wir heut´ Nacht unsterblich sind. 
Ich weiss, es kann uns nichts geschehen, 
weil wir unsterblich sind.

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Call Of The Wild

It´s dry, it´s dusty, the nights are long and cold
Your life is like a desert, 
you´re scared of growing old
You can hear the clock ticking 
like a hammer on a stone
Remember this - you´re not alone, you´re not alone, YOU`RE NOT ALONE... 

Come on! Can you hear it?
The call of the wild
Stand up now and fight back
Wipe off their plastic smiles 

You crawled out of the ocean,
your pulse was slow and weak/
Got up on your two legs,
put on clothes and learned to speak/
Ended up abandoned
in a place that they call home/
Remember this - you´re not alone, you´re not alone, YOU`RE NOT ALONE...

Come on! Can you hear it?
The call of the wild
Stand up now and fight back
Wipe off their plastic smiles
Why listen to the losers 
who still treat you like a child?
Better find another station
Tune in to the call of the wild
The call of the wild... 

They´ll tell you that they love you, 
like a spider loves a fly
Promise you you´re safe 
but never look you in the eye
Manipulated, regulated, 
crippled and controlled/
Remember this - you´re not alone,
you´re not alone, YOU`RE NOT ALONE... 

Come on! Can you hear it?
The call of the wild
Stand up and fight back
and kill their plastic smiles
Why listen to the losers 
who still treat you like a child?
Tune in to the call of the wild 
The call of the wild...

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Unser Haus

Hab´ ich zwanzig Jahre lang hier gewohnt
in diesem stillen Haus, 
in dem nur noch meine Mutter lebt 
und die Erinnerung verstaubt. 
Sechs Kinder haben hier mal getobt, 
immer bis mein Vater heimkam. 
Und wenn er uns nicht schlug, 
dann liebte er uns, 
und dafür waren wir ihm dankbar. 

Ich seh´ das alles noch immer vor mir
wie in einem Kinofilm. 
Als wär es nie mein Leben gewesen, 
als ob ich jemand anders bin. 

Als Tom Sawyer und als Sherlock Holmes 
sind wir hier durch die Gegend gerannt.
Wie oft haben wir uns mit Steinen beworfen 
und schlossen Frieden schon am nächsten Tag. 
Im Garten heimlich rauchen, 
der erste Vollrausch mit acht Jahren 
von ´ner halben Dose Altbier 
an einem Sommernachmittag. 

Hier hab´ ich gelernt zu lügen,
zu streiten und zu intrigieren,
zu vergeben und vergessen,
zu gewinnen und verlieren. 
Es gab Enttäuschungen und Tränen,
obwohl ich meistens glücklich war 
mit unserm kleinenVorstand-Leben 
in unserer Nachbarschaft.

In diesem Haus fand ich meinen Vater 
tot in seinem Bett. 
Mir wurde klar, 
als ich seine Hand hielt, 
dass ich nicht auch hier sterben will.

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Regen

Ein Riesenmeer von Dächern 
und eine Wüste ganz aus Stein, 
in der man leben oder sterben kann
und ein bisschen glücklich sein.

All die Strassen, all die Häuser,
all die Treppen und all die Türen, 
es hat mich niemals wirklich interessiert, 
wo sie eigentlich hinführen. 

Ich warte nur auf den Regen, 
der die Flüsse überlaufen lässt
und den Müll aus dieser Stand endlich wegspült.
Der die Falschheit und Intrigen 
und die Heuchelei mitnimmt,
die uns jeden Tag nach unten zieht.

Warten auf den Regen, 
der den ganzen Dreck wegspritzt, 
der in meiner Strasse und meiner Wohnung 
und in meiner Seele sitzt.

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König der Blinden

Willkommen in meinem Reich, 
seit wann bist Du schon hier?
Seit gestern oder heute, 
oder ist´s schon länger her? 
Lass Dir von mir die Hausordnung 
ganz genau erklären.
Wenn Du bleiben und hier leben willst, 
musst Du Dich danach führen. 

Du musst lernen, wie man "Danke" sagt 
und sich dabei ganz tief bückt. 
Und wie man Essensreste 
von fremden Tellern leckt.
Du musst wissen, wie man lächelt, 
während man den Boden küsst. 
Und dass hier Freiheit nicht viel mehr 
als ein Wort zum Träumen ist. 

Hier spricht der König aller Blinden. 
Mach ein letztes Mal die Augen auf.
Du stehst hier mitten auf dem Friedhof,
auf dem du mal liegen sollst. 

Du brauchst Dich nicht zu fürchten,
denn du bist hier nicht allein.
Als Teil der grossen Mehrheit,
die Tag für Tag nur schweigt.
Im Heer der Namenlosen, 
dass nur einen Weg gehen soll.
Du und deine Nachbarn - zusammen seid Ihr mein Volk. 
(Mein Volk, Ihr seid das Volk)

Hier spricht der König aller Blinden. 
Also werft euch in den Staub.
Bis ich Euch befehle aufzustehen,
wenn Ihr für mich tanzen sollt. 
In bin der König der Blinden.
Kniet Euch nieder in den Dreck. 
Hört, was ich Euch sage, 
denn ich bin das Gesetz. 
Sperrt Eure Gedanken ein 
und werft den Schlüssel weg. 
Niemand wird Euch etwas fragen, 
und Ihr sollt keine Fragen stellen. 
Seid zufrieden mit dem Leben, das man Euch gibt. 

Euer Mund ist nicht zum Reden da,
Eure Ohren nicht zum Hören. 
Eure Nase soll nichts riechen 
und Eure Nerven sollen nichts spüren.
Eure Füsse sollen nicht gehen, 
solange man es nicht befehlt. 
Vergesst nie die Regeln,
die das Regelheft bestimmt. 

Ich bin der König aller Blinden.
Glaubt Ihr wirklich, Ihr selbst könnt sehen?
Kniet Euch alle nieder in den Dreck, 
bis ich befehle aufzustehen. 

Ich bin der König aller Blinden,
also werft Euch in den Staub.
Wilkommen in goldenen Käfig. 
Wilkommen in meinem Haus!

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Bayern

Es gibt nicht viel auf dieser Welt,
woran man sich halten kann.
Manche sagen die Liebe, 
vielleicht ist da was dran. 
Und es bleibt ja immer noch Gott, 
wenn man sonst niemand hat.
Andere glauben an gar nichts,
das Leben hat sie hart gemacht. 
Es kann soviel passieren,
es kann soviel geschehen.
Nur eins weiss ich hundertprozentig. 
Nie im Leben würde ich zu Bayern gehen.

Ich meine, wenn ich 20 wär´ 
und supertalentiert.
Und Real Madrid hätte schon angeklopft 
und die Jungs aus Manchester. 
Und ich hätt´ auch schon für Deutschland gespielt 
und wär´ mental topfit.
Und Ulli Hoeneß würde bei mir 
auf der Matte stehen. 
Ich würde meine Tür nicht öffnen, 
weil´s für mich nicht in Frage kommt, 
sich bei so Leuten wie den Bayern 
seinen Charakter zu versauen. 
Das wollt´ ich nur mal klarstellen,
damit wir uns richtig verstehen.
Ich habe nichts gegen München, 
ich würde nur nie zu den Bayern gehen. 

Muss den sowas wirklich sein? 
Ist das Leben nicht viel zu schön? 
Sich selber so wegzuschmeissen,
und zum F.C. Bayern zu gehen. 
Es kann soviel passieren, 
es kann soviel geschehen.
Ganz egal wie hart mein Schicksal wär´,
ich würde nie zum F.C. Bayern München gehen. 
Was für Eltern muss man haben,
um so verdorben zu sein,
einen Vertrag zu unterschreiben 
bei diesem Scheissverein? 
Wir würden nie zum F.C. Bayern München gehen!

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Der Mond, der Kühlschrank und ich

Letzte Nacht hat mich der Mond gefragt, 
ob ich glücklich bin.
Als ob man dazu mal kurz was sagen kann, 
als ob´s so einfach ist.
Ich hab´ ihn ganz cool ignoriert
und die Sterne angeschaut, 
aber irgendwie hat mir der Mond da schon 
die Stimmung voll versaut. 

Ich wollt´ nur träumen 
und einfach so dastehen, 
doch dann musste ich 
vor Hunger in die Küche gehen.
Da hat der Kühlschrank mich dann prompt gefragt, 
ob ich glücklich bin. 
Ich dachte: Mann oh Mann,
was ist denn jetzt hier los? 
Jetzt fängt der Kühlschrank auch noch an, 
mich zu fragen wie´s mit mir aussieht 
und meinem Seelenzustand.

Dafür gibt es keine Antwort in zwei Sätzen, 
da muss man viel zu viel erklären, 
das wär ja wirklich auch blöde,
wenn solche Sachen simpel wären. 

Der Mond ist wirklich primitiv; 
das hätt´ ich nie von ihm gedacht. 
Das kommt davon, wenn man die ganze Zeit
immer nur dasselbe macht!
Als ob der Mond sich dafür interessiert,
ob mein Leben glüklich ist. 
Ich hab´ ihn einfach ignoriert 
und seien freundliches Scheiss-Gesicht. 

Denn ich habe keine Antwort in zwei Sätzen, 
da muss man viel zu viel erklären, 
das wär´ ja wirklich auch blöde, 
wenn solche Sachen simpel wären.

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Die Unendlichkeit

Ich habe die Unendlichheit geseh´n, 
sie ist nich weit von hier. 
Sie liegt auf dem Friedhof, 
und sie ruht sich aus. 
Man kann sie atmen hör´n.
Sie hat sich unter die Erde gelegt, 
bestimmt zwei Meter tief. 
Über etwas mehr Licht 
würde sie sich freuen
und dass nicht alles hier so ruhig ist. 

Ich habe die Unendlichkeit gesehn, 
sie ist nicht weit von hier. 
Zuerst hab´ ich sie nicht erkannt, 
ihr Aussehen hat mich irritiert. 
Ich hätte gedacht, 
dass sie viel älter ist,
und jeder Ernst hat ihr gefehlt. 
Sie ist auch lange nicht so gross,
wie man´s sich vorstellt.

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